Nach 29 Stunden wurde ich freigelassen

Ägypten: Kriegsdienstverweigerer Maikel Nabil Sanad geschlagen und misshandelt

Liebe Freunde, der Geheimdienst ließ mich heute Morgen um sieben Uhr frei - nach 29 Stunden Haft. Sie schlugen mich, misshandelten mich sexuell und drohten mir mit einem Militärstrafverfahren. Sie drängten mich, in die Armee zu gehen und stahlen meinen Pass und mein Handy. Es waren die schlimmsten Tage meines Lebens. Ich denke, sie taten es, um sich an mir wegen meiner Kriegsdienstverweigerung zu rächen. Ich werde einige Tage brauchen, um mich von diesen schrecklichen Erfahrungen zu erholen.

Ich möchte Euch allen Danke sagen, danke für Eure unermüdliche Unterstützung für meine Freiheit und meine Sicherheit.

Maikel Nabil Sanad: eMail, 5. Februar 2011. Übersetzung: Rudi Friedrich, Connection e.V.

Das Friedensplenum hatte zusammen mit anderen Organisationen wie DFG-VK, War Resisters' International (WRI) und Connection e.V., die Kriegsdienstverweigerer unterstützen, dazu aufgerufen sich mit Briefen und Mails an die ägyptischen Behörden zu wenden.

Quelle der obigen Information ist der seit 1993 bestehende Verein Connection. Connection e.V. tritt auf internationaler Ebene für ein umfassendes Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein und arbeitet international mit Gruppen zusammen, die sich gegen Krieg, Militär und Wehrpflicht engagieren.

Informationen zu Maikel Nabil Sanad bei Connection

Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe und Ettlingen

Wie eine renommierte Forschungsinstitution zum effizienteren Töten beiträgt

Dass Karlsruhe einen mehr oder weniger erfolgreichen Fußballverein hat, wissen viele und dass Karlsruhe zuweilen die Residenz des Rechts genannt wird, ist auch etlichen bekannt. Dass die badische BeamtInnenstadt außerdem über eine Universität mit Exzellenzimage verfügt, ist schon weniger bekannt und nur einer verschwindenden Zahl von Wissbegierigen dürfte bewusst sein, dass in der „Fächerstadt“ (und im benachbarten Ettlingen) das „größte europäische Forschungsinstitut im Bereich Bildgewinnung, -verarbeitung und –auswertung“[1] angesiedelt ist und sich auch mit militärischer Forschung und Entwicklung befasst. Bei der nicht nur quantitativ bedeutenden Einrichtung handelt sich um das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung oder kurz IOSB.

Standortverlagerung zur militärischen Effizienzsteigerung

Die US-Armee hat bekannt geben, dass sie sich bis 2015 aus Mannheim und Heidelberg zurückzieht. Von den in beiden Städten stationierten 6500 Soldaten sollen 2000 Soldaten bis 2015 nach Wiesbaden verlegt werden. Dort wir zurzeit ein mit modernster Elektronik ausgestattetes neues Hauptquartier gebaut und bis Ende Februar 2012 fertig sein. Weitere Soldaten werden nach Kaiserslautern (300) und Baumholder (150) sowie nach Schweinfurt (Bayern) verlegt. 1450 Soldaten werden aus Deutschland unmittelbar abgezogen.

Die Organisation Mediziner für Menschenrechte-Israel (Physicians for Human Rights-Israel, PHRI) erhält den Preis "für ihren unbezähmbaren Geist, mit dem sie für das Recht auf Gesundheit für alle Menschen in Israel und Palästina einsteht". Ziel von PHRI ist es, allen Menschen in Israel Zugang zum Gesundheitswesen zu verschaffen. Die Mediziner-Organisation engagiert sich gegen die Repression von Bevölkerungsgruppen vor allem in den besetzten palästinensischen Gebieten. PHRI wurde 1988 zu Beginn der Intifada von Dr. Ruchama Marton und israelischen wie palästinensischen Ärzten gegründet.

Die anderen Preisträger

Der nigerianischen Umweltschützer Nnimmo Bassey wird ausgezeichnet "weil er die ökologischen und menschlichen Kosten der Ölforderung aufzeigt und mit seinem Einsatz Umweltbewegungen in Nigeria und der ganzen Welt stärkt". Der studierte Architekt und seine 1993 gegründete Umwltschutz-Organisation "Environmental Rights Action" (ERA), die nigerianische Sektion von "Friends of the Earth" prangern die gewaltigen Schäden an, die internationale Ölkonzerne wie Shell durch die Ölförderung in Nigeria und anderen Staaten Afrikas verursachen.

"Für ein Leben, das den Rechten indigener Völker gewidmet ist, und für sein unermüdliches Engagement, den Urwald des Amazonas vor der Zerstörung zu bewahren" wird der aus Österreich stammende katholische Bischof Erwin Kräutler gewürdigt. Der jetzt 71-jährige war 1980 zum Bischof von Xingu ernannt worden und ist seit 2006 Präsident des "Indigenous Missionary Council" der katholischen Kirche Brasiliens. Er setzte sich dafür ein, dass die Rechte der indigenen Bevölkerung in der Verfassung verankert wurden und ist Gegner des Belo-Monte-Staudammsl.

Die nepalesiche Organisation SAPPROS und ihr Gründer Shrikrishna Upadhyay erhält den Preis "weil sie selbst im Angesicht der Bedrohung durch politische Gewalt und Instabilität der Welt zeigen, wie die Mobilisierung von Dorfgemeinschaften Armut überwinden kann".

"Am Anfang war die Tat" - Was es mit dem Alternativen Nobelpreis auf sich hat

Der sogenannte „Alternative Nobelpreis" – offiziell „Right Livelihood Award“– ehrt Menschen und Initiativen, die Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen.

Diese Menschen sollten die eigentlichen Stars unserer Zeit sein, doch stattdessen wird ihre Arbeit oft bekämpft, belächelt oder ignoriert. Der Right Livelihood Award unterstützt seine Preisträger und macht sie weltweit bekannt –  damit wir nicht mit Problemen leben, die wir lösen können.

Zur Internet-Seite des Alternativen Nobelpreises (in Deutsch)

An Bord der von einem israelischen Elitekommando angegriffenen Schiffe befanden sich unter andere Annette Groth, eine Holocaust-Überlebende, Norman Paech, die Friedensnobelpreisträgerin von 1976, Mairead Corrigan Maguire, europäische Parlamentarier wie die Linken-Abgeordneten Inge Höger und der schwedische Schriftsteller Henning Mankel.

Das Friedensplenum veröffentlicht im Folgenden den Text, der auf der Seite der "AG Friedensforschung an der Uni Kassel, Veranstalter des  Friedenspolitischen Rratschlags" veröffentlicht wurde.
Darunter stehend geben wir zwei weitere Protesterklärungen wieder.